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Katharinenkonzert für alle Sinne

Musikkapelle Thundorf-Straß präsentiert sich als harmonischer Klangkörper mit Esprit

MusikkapelleMusikalisch abwechslungsreich gestaltete die Musikkapelle Thundorf-Straß das Programm

EhrungenDas Dirigententrio, von links: Daniela Nitzinger, Johannes Hauthaler und Ulrike Althammer mit Vorstand Markus Enzinger.

Kimm guat hoamKimm guad hoam, von links: Lisa Langwieder, Elisa Dumberger und Ulrike Althammer
Junge TenöreJunge Tenöre: Laurenz Kaml (links) und Florian Waldhutter erfreuten das Publikum.

Ainring. Die 53 Musikerinnen und Musiker der Musikkapelle Thundorf-Straß überraschten die Zuhörer ihres Katharinenkonzerts in der Mehrzweckhalle Mitterfelden wieder mit einem gut gewählten, stilistisch vielfältig und thematisch interessanten Programm.
Junge und erfahrene Solististen zeigten sich nicht nur gut vorbereitet. Sie würzten die Vortragsstücke zusätzlich mit ihren individuellen Darbietungen. Ein Glücksfall ist es sicher für jede Musikkapelle auch, dass sie mit Ulrike Althammer, Daniela Nitzinger und Johannes Hauthaler insgesamt drei individuell agierende Dirigenten in ihren Reihen weiß, wobei Daniela Nitzinger beim Konzert zum ersten Mal am Dirigentenpult stand.
Den Konzertabend eröffnete der Klangkörper mit „One Fire“. Wie der Titel schon vermuten ließ, waren gleich zu Beginn alle Register rhythmisch und dynamisch gefordert, was sie mit Bravour und in bestechender Harmonie leisteten.

Daniela Nitzinger zum ersten Mal am Pult

Musikvorstand Markus Enzinger hieß alle Konzertgäste herzlich willkommen. Mit Witz, interessanten Hintergrundinformationen und lustigen, „streng geheimen“ Details aus dem Innenleben der Musikkapelle verstanden es Stefan Reichenberger und Hildegard Nitzinger im weiteren Verlauf der Konzerts, das Publikum bestens zu informieren und zu unterhalten.
Ein gemütlicher Walzer mit dem Namen „Dieser Moment wenn...“ stand als nächstes auf dem Programm. Dieser wurde mit einer wunderbaren Melodie im Mittelsatz eröffnet, die sich die verschiedene Register in der Folge variantenreich und gefühlvoll zuspielten. Mit kernigen Sprüchen in tiroler Mundart kündigte Stefan Reichenberger die Hommage an die Tiroler Bergwelt mit dem klangvollen Titel „Terra di Montagne“ an.
Am Dirigentenpult stand hier zum ersten Mal Daniela Nitzinger, die die Kapelle sicher und unaufgeregt durch das Konzertstück führte, welches mit einer strahlenden Fanfare eröffnet wurde. Die feinen, faszinierenden Eindrücke dieser Bergwelt lieferten Soli auf der Querflöte und der Trompete. Passend zum Titel des folgenden Stücks „Junge Tenöre“ nahmen die beiden jungen Musikanten Laurenz Kamml und Florian Waldhutter ganz vorne auf der Bühne Aufstellung. Ein sicher aufregender Moment für die Beiden. Die Solos der flotten Polka meisterten sie überzeugend, getragen auch vom rücksichts- und respektvollen Agieren der Gesamtkapelle. Das Publikum bedankte sich anerkennend mit begeisterten Applaus.
Musikalisch abwechslungsreich folgte eine Ballade im Swing-Tempo, betitelt mit „Zuversicht“. Auf einem tragenden, feinfühlig und sicher agierenden Fundament des Schlagwerkregisters würzten Klaus Althammer auf dem Tenorhorn, Julia Eder am Flügelhorn und Daniela Nitzinger am Es-Horn das gemütliche Werk mit ihren feinen Solos. Genau das Gegenteil, nämlich militärische Disziplin und Korrektness waren gefordert, als Ulrike den Einsatz zum wuchtigen, österreichischen Marsch „Per Aspera ad Astra“ gab. Dass sich die Musikerinnen und Musiker aber auch in diesem Metier zu bewegen wissen, demonstrierten sie eindrucksvoll. Mit diesem Stück verabschiedete sich die Kapelle in eine kurze Pause.
Den zweiten Teil des Konzertes eröffnete die Musikkapelle Thundorf-Straß mit legendärer Musik der britischen Band „Queen“ aus den 1970er, 1980er Jahren, überschrieben mit „The show must go on“. Auf diese Art und Weise setzten die Musikerinnen und Musiker gleich zu Beginn so einen musikalischen Wohlfühlaspekt und frischten manche emotionale Erinnerung an diese Zeit wieder auf. Keine Zeit zum Kuscheln gab es für Johannes Hauthaler auf dem Flügelhorn, der bei „Solo Bossa“ einen anspruchsvollen Solopart zu meistern hatte. Aber auch für die Kapelle galt es, große, rhythmische Herausforderungen mit synkopischen Läufen zu meistern. Dass dies zu einem Klangerlebnis wurde, ist sicher auch der Dirigentin Ulrike Althammer zu verdanken, die den Solisten, und seine teilweise agierende Co-Solistin Julia Eder gekonnt in den Vordergrund stellte und den Rest der Kapelle als „sicheren Hafen“ im Hintergrund leitete. Ein wunderschöner, niveauvoll gespielter Solopart zum Genießen. „The Glory of Love“ lag dann als nächstes Werk für den zweiten Einsatz von Daniela Nitzinger auf dem Dirigentenpult auf. Im Stile eines Bolero wechselte hier eine gemütliche, aber vielfarbig ausgestaltete Melodie, mit interessanten Rhythmuswechsel und Dynamiksteigerungen durch alle Register und endet in einem markanten, kurzen Schlussakkord. Schwungvoll und mitreißend brachte die Kapelle im Anschluss bekannte Gassenhauer und Ohrwürmer von „Elvis – the King“ zu Gehör, bei denen sicher manches Tanzbein juckte.
Bevor mit „Ein Leben lang“ das offiziell letzte Stück erklang, bedankte sich Vorstand Markus Nitzinger für das Engagement der drei Dirigenten, allen Musikantinnen und Musikanten, den Konzertbesucher und bei allen, die bei der Vorbereitung und der Durchführung mitgeholfen und auf ihre Art und Weise zum Gelingen des Konzertes beigetragen haben. Ein weiteres Dankeschön ging an alle, welche die Musikkapelle Thundorf-Straß das ganze Jahr über engagiert unterstützen. Mit einem nicht enden wollenden Applaus bedankte sich das Publikum nach der fulminant und zu Herzen gehend vorgetragenen Polka bei der Kapelle. Diese ließ sich nicht lange bitten und revancierte sich dafür mit der wunderschönen „Mondlichtpolka“, in der noch einmal viele solistische Register gezogen wurden.
Zu einer letzten, ausdrucksstarken Zugabe holte sich die Kapelle mit den beiden Sängerinnen Lisa Langwieder und Elisa Dumberger sogar noch vokale Verstärkung auf die Bühne. Mit starken, fein modulierten und dynamisch mitreißenden Stimmen riefen sie dem Konzertpublikum, fein von der Kapelle untermalt zu: „Kim guad hoam...“.

 

25 Jahre im Dienst der Musi
Ehrung für Franz Lindner jun. und Klaus Althammer

25 JahreBei der Ehrung, von links: vorne Franz Lindner jun. und Klaus Althammer, hinten: Ulrike Althammer, Johannes Hauthaler, Hubert Nitzinger und Markus Enzinger.

Ainring. Beim Katharinenkonzert der Musikkapelle Thundorf-Straß wurden auch zwei Musikanten geehrt, die seit 25 Jahren der Kapelle angehören.
Der Delegierte des Musikbundes für Ober- und Niederbayern (MON), Hubert Nitzinger, freute sich, Franz Lindner jun. und Klaus Althammer in diesem würdigen Rahmen die Ehrennadel und eine Ehrenurkunde des MON überreichen zu dürfen. Vorstand Markus Enzinger, die Dirigentin Ulrike Althammer und der Dirigent Johannes Hauthaler freuten sich mit den Beiden und gratulierten ihnen im Namen der Kapelle.

 

Text und Bilder von Werner Bauregger