Die Musikkapelle zog alle Register
Die Thundorf-Straßer Musikanten sorgten beim Katharinenkonzert für einen Hörgenuss
Mitterfelden. Sie hat bereits begonnen – die traditionelle Zeit der Frühjahrskonzerte in der Region. Und so wurde beim Katharinenkonzert der Musikkapelle Thundorf Straß die Turnhalle in Mitterfelden zur Konzerthalle verwandelt, indem man das Publikum neben der festlichen Tracht durch ein wunderschönes Bühnenbild sowie prächtigen Blumenschmuck und Instrumente als Deko in die Welt der Blasmusik eintauchen ließ.
Mit „Firmament“ unter der Leitung von Johannes Hauthaler begann die Reise durch einen abwechslungsreichen und kurzweiligen Abend. Nach den Grußworten des Vorstands Markus Enzinger stand ein ganz besonderes Stück auf dem Programm: „Classy Session for Band“. Es war nicht leicht gewesen, den Titel dieser modernen Melodie mit klassischen Zügen herauszufinden. Mit vereinten Kräften gelang es der Kapelle schließlich und man konnte die Noten aus dem Archiv zücken und unter der Dirigentin Uli Althammer zur Aufführung bringen, berichtet die Kapelle.
Hinter dem Walzer „Für a scheene Frau“ verbirgt sich für die Musikerinnen und Musiker ebenfalls eine sehr persönliche Geschichte. Anfang des Jahres bekam die Kapelle nämlich die Möglichkeit, an einem Workshop der Kapelle „So & So“ teilzunehmen. Die sechs Musiker der Gruppe machten mit den Thundorfern Atemübungen und gaben zuerst in Kleingruppen wertvolle Tipps. Am Ende galt es, dann den kompletten Walzer in Vollbesetzung einzustudieren. Gesagt, getan – das Ergebnis war überwältigend.
Einer der größten Komponisten weltweit hat sich mit dem folgenden Medley in der Musikgeschichte verewigt: Ennio Morricone mit dem Titel „Moment for Morricone“. Dieses atemberaubende Lied brachte nicht nur seinem Federführer zahlreiche Auszeichnungen wie den Oskar für die beste Filmmusik ein, sondern auch der Musikkapelle tosenden Applaus sowie begeisterte Zurufe und Pfiffe. Mit der Polka „Grantler Böhmischer“ wurde der erste Teil des Abends beschwingt abgerundet und das Publikum in eine kurze Pause entlassen.
Mit der Suite von „The greatest Showman“ haben die beiden Dirigenten, welche sich beim Dirigieren abwechselten und unter dem Dirigat des oder der jeweils anderen sogar selbst unter den Reihen der Musizierenden auf ihren Instrumenten spielten, einen ganz besonderen Ohrenschmaus ausgewählt. Die Register zeigten abwechselnd ihr musikalisches und rhythmisches Können und präsentierten sich als Ganzes als wundervoller harmonischer Klangkörper. Bei dieser vertonten Filmbiographie über einen arbeitslosen Familienvater und einen Zirkus durften die musikalischen Artisten Georg Argstatter, Daniela Nitzinger und Ludwig Rimböck kurze Soli übernehmen.
Nach den Ehrungen (wir berichten gesondert) sagte Hubert Nitzinger schmunzelnd die Polka „Zeitlos“ an und meinte, Musikspielen kann man auch im fortgeschrittenen Alter.
„Don’t stop believin‘“, bekannt aus Film, Fernsehen oder der ein oder anderen Abschlussfeier, stammt von einem Musiker, der harte Zeiten im Leben durchmachte, von seinem Vater aber ermutigt wurde, nicht aufzuhören zu glauben. Unglaublich gut war auch das musikalische Ergebnis.
Die Ansage des letzten Stücks begann mit der gesungenen Melodie „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“. Theresa Helminger, Johannes Hauthaler, Hubert Nitzinger jun. und Franz Lindner sen. hatten in „The Bare Necessities“ kleine Soli, die sie gekonnt zu ihrem Besten gaben.
Nach der Zugabe „Prager Gruß“, einem Marsch und den Dank- und Grußworten seitens der Dirigenten, welche gemeinsam das Programm für ihr erstes Katharinenkonzert zusammengestellt haben, folgte die "Schutzengal Polka".
So wurden die Konzertbesucher zwar nicht ganz traditionsgemäß mit einem Marsch in die späteren Abendstunden verabschiedet, sondern neben den wunderbaren Klängen der Polka mit den Worten „Drobn auf der Woikn sitzt a Engerl und lacht, es denkt si grod guad hob i des gmacht“ und dem Wunsch, dass alle gut nach Hause kommen.